Spätjahreshauptübung 2014

(sp). „Hilfe, Hilfe! Bei uns im Haus brennts“. Vier Minuten nach dem Hilferuf sah das junge „Übungsopfer“ Lukas Decker, wie die ersten Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr Sasbachwalden über den Murberg zum Gästehaus Zink und damit zur großen Spätjahreshauptübung der Feuerwehren des Lauf-Sasbachtals  anrückten. Der Rauch von der Giebelseite des Hauses von Familie Hermann Zink auf über 400 Metern Höhe war weithin zu sehen, als die Einsatzfahrzeuge quasi aus allen Himmelsrichtungen an dem abgelegenen Haus eintrafen. Denn das von Kommandant Markus König ausgewählte Übungsobjekt gehört zu den 82 Gebäuden, die als Beherbergungsbetriebe eingestuft sind und neben den Eigentümern immer wieder auch Urlauber und ortsunkundige Gäste beherberge. Deshalb und aufgrund der weiten Anfahrtswege und der schwierigen Wasserversorgung stellte das Übungsobjekt am Verbindungsweg in Richtung Hornenberg auf Laufer Gemarkung eine Herausforderung für die Einsatzkräfte dar, die aber sehr gut gemeistert wurde. Vor Ort waren die Feuerwehren aus Sasbachwalden, Sasbach, Lauf und Achern sowie das DRK Sasbach, theoretisch wurden auch Rettungsdienst, Notarzt und Polizei alarmiert. 

Den reibungslosen Verlauf bei der Übung würdigte Bürgermeister Valentin Doll und er stellte fest, dass das gute Miteinander gleichsam „Hand in Hand“ nur deshalb funktioniere, weil die Wehren immer wieder miteinander üben. Die hohe Leistungsfähigkeit habe sich vor einem Jahr gezeigt, als das Rathaus von Sasbachwalden in Flammen stand und durch die Feuerwehren ein noch größerer Schaden verhindert wurde.

Die Übungsannahme sah vor, dass in dem Gästehaus mit acht Betten ein Brand ausbrach und die starke Rauchentwicklung dafür sorgte, dass die Rettungswege versperrt waren und die Bewohner in Person der Übungsopfer Lukas Decker und Stefan Schmiederer in ihren Zimmern eingeschlossen waren. Nach dem Eintreffen der ersten „Saschwaller“ Löschfahrzeuge war für Kommandant Markus König wichtig zu sehen, wie sich die Führungskräfte unter der Leitung von Ewald Wild verhalten, die Lage erkunden und dann die richtigen Entscheidungen treffen. Während eine Person an der Giebelseite des Hauses mit einer langen Steckleiter gerettet wurde und Atemschutzgeräteträger nach weiteren Personen suchten, wurde die Löschwasserversorgung aufgebaut und der Brand bekämpft. Für den Erstangriff führten die Fahrzeuge etwa 12000 Liter Wasser mit, weitere Wasserzufuhr kam aus einem etwa 500 Meter entfernten Fischteich. Diese Zufuhr funktionierte, im Ernstfall müssten weitere Maßnahmen getroffen werden. Bei  größeren Schadensfällen wird auch die Drehleiter von Achern automatisch alarmiert, die sich in dem steilen Gelände gut positionieren und eine Person über den Rettungskorb in Sicherheit bringen konnte. Wichtig war, dass die Führungskräfte zuvor alle Fahrzeuge so aufgestellt hatten, dass dann auch noch die große Drehleiter gut anfahren konnte. Die „Verletzten“ wurde an die Aktiven der Sasbacher DRK-Breitschaft unter der Einsatzleitung von Melanie Siegel, die vor Ort die Erstversorgung vornahm.

 

Foto: sp